von Thorsten Schöler und Gertrud Schmücker

„Jetzt bin ich schon ein bisschen gerührt“, sagte Werner Oelmaier zu mir, Thorsten Schöler, als wir am Sonntag die Tür zur Aikido-Schule in Ravensburg öffneten. Berührt hat uns Werner beim Aikido-Workshop mit seinem wunderbar unspektakulärem, unglaublich einfach anmutenden und gleichzeitig so komplexen Aikido, das er an den zwei Tagen mit uns geteilt hat.

Am Samstag konnte wir, unter der einmaligen Anleitung von Werner, die Feinheiten des Masakatsu Bojutsu erfahren, erleben und üben. Besonderes Augenmerk legten wir auf die hohe Präzision der Ausführung sowie den Ursprung der ersten Masakatsu-Bojutsu-Kata im Auseinandersetzen mit dem mit einem japanischen Schwert bewaffneten Gegenüber. Durch die Präsenz der Bedrohung durch den bewaffneten Angriff bekommen die Bewegungen mit dem eigenen Langstab (Bo) ihre Präzision und Bedeutung. Insbesondere das Führen des Stabes mit der Hüfte und der zugehörigen hinteren Hand war ein wichtiger Aspekt des Übens am Samstag.

Zeit um das Erlebte und Gelernte zu verdauen, hatten wir dann am Samstag-Abend beim wahnsinnig vielfältigen Buffet und den vielen netten Gästen bei der Aikido-Party zu der Werner uns eingeladen hatte.

In den beiden Trainings am Sonntag legte Werner den Fokus auf die Aikido-Techniken und den Aspekt der absoluten Gewaltlosigkeit in diesen. Gewaltlosigkeit heißt nicht zur Passivität verdammt zu sein. Ganz im Gegenteil lebt die Gewaltlosigkeit von der aktiven Rolle und Präsenz des Aikidoka, der in der gemeinsamen Bewegung die Führung übernimmt und so den Gegenüber einlädt um die gefährliche Angriffssituation kontrolliert zu egalisieren.

Jetzt ist es an uns, den Aikidoka des SVO Germaringen, aus Kaufbeuren, Neugablonz und dem Ostallgäu, gemeinsam mit den Aikidoka aus Ravensburg, Leutkirch, Kempten und dem Bodenseeraum gerührt zu sein. Schließlich war dies der letzte Workshop mit Werner in Ravensburg – zumindest für das Jahr 2024.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Workshop mit Werner Oelmaier im kommenden Jahr.